Gut Schaesberg

Die Matrikel (Verzeichnis) der landtagsfähigen Rittergüter der Rheinprovinz, die durch königliche Unterschrift vom 27. März 1831 vollzogen wurde, nennt u.a.: "Isenbroich oder Schaesbergerhof, Kommerzienrat Koch". Haus Isenbruch ist der letzte der Höfe, die in einer langen Reihe am Saeffelbach liegen: Haus Altenburg, Schwertscheid, Burg, Wammen, Hegems, Alfens, Schaesberg oder Isenbruch. Der 1273 genannte Lütticher Archidiakon Engelbert von Isenbruch stammte offensichtlich von diesem Gut. Im 14. Jahrhundert ist der Hof Isenbruch im Besitz des Johann von Bicht. Dessen Erbin, Margaretha von Geldorp, schenkte es ihrem Schwiegersohn Johann von der Dunk. Am Ende des 15. Jahrhunderts ist Michael von Streithagen Besitzer, im Jahre 1542 sein Schwiegersohn Jürgen von Schaesberg, von dem er seinen Namen erhält. Es folgen als Besitzer um 1600 die von Imstenrath und durch Testament von 1688 die von Loe. Aus den Kirchenbüchern der Pfarre ist zu entnehmen, daß um 1806 Gerhard Schaps aus Stahe, um 1850 Goswin Honings, um 1860 Johann Arnold Schwillens und um 1900 Fam. Ludwig Collé als Pächter Gut Schaesberg bewirtschafteten.
Ende des 19. Jahrhunderts geht der Hof in den Besitz der Familie Barbou auf Schloß Roosteren (Niederlande) über. 1913 wurde Haus Isenbruch von der Familie Thönissen gekauft. Seit 1997 ist der Tierarzt Drs. Horsmans Eigentümer des Hofes.
Es handelt sich um eine rechteckige Hofanlage, die früher durch einen Wassergraben geschützt war. Das an der Nordseite gelegene Wohnhaus ist in seinen Grundmauern wohl noch ein spätgotischer Bau des 15. Jahrhunderts aus Backstein mit Hausteinbändern, wurde aber im 18. und 19. Jahrhundert durch Umbauten völlig verändert. An der Innenbofseite ist noch eine hübsche spätgotische Türeinfassung mit giebelförmigem Sturz und Konsolen in den oberen Ecken der Laibung erhalten. Die übrigen Gebäude sind sämtlich modern. 1965 wurde an der Nordseite ein modernes Wohnhaus angebaut; seitdem dient das alte Haus nur noch zum Teil zu Wohnzwecken. Unter der "Opkamer" befindet sich noch ein kleiner Gewölbekeller.